Weil das regnerische Wetter am 28. August die vom Heimatverein Wolbeck geplante Radtour nicht zuließ, machten sich die 22 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dem Auto auf den Weg nach Freckenhorst. In der Landvolkshochschule trafen sie sich zunächst zum gemeinsamen Kaffeetrinken. Bernhard Karrengarn, der Vorsitzende des Heimatvereins Wolbeck,   begrüßte sie hier und den ortskundigen Reisebegleiter Heinz-Willi Kehren, der lange Jahre Mitarbeiter der LVHS war und sich in der Geschichte des Ortes und der berühmten Stiftskirche gut auskennt.

Er führte die Gruppe  von der LVHS in die Ortsmitte von Freckenhorst,  am historischen Kesselhaus einer großen Weberei  vorbei und durch die Poggenstiege bis zur  über 1000 Jahre alten romanischen Stiftskirche,

             

hinter der er auf den geheimen Treppenzugang der Äbtissinnen zur Kirche hinwies. Schon 856 gründeten Edelherr Everhard und seine Gemahlin Geva dort ein Kloster, das später in ein freiweltliches Damentift umgewandelt wurde. Die Gründung des Klosters wird zurückgeführt auf eine Lichterscheinung eines Schweinehirten namens Frickyo, von dem der Ortsname  „Freckenhorst“ abgeleitet sein soll. Am Marktplatz steht diese Hirtenfigur mit Schweinen, und dort  erzählte  Heinz-Willi Kehren die Legende von der Klostergründung.

                

Die dem Hl. Bonifatius geweihte Basilika – im Volksmund  auch „Westfälischer Bauerndom“ genannt –  mit ihren fünf Türmen und dem imposanten Westwerk beeindruckte die Besucher sehr. Die bronzene Nordpforte in die Kirche ist von dem Künstler Heinrich Gerhard Bücker – auch bekannt durch die „Bücker-Bibel“ – gestaltet worden wie auch die eindrucksvollen schlichten Fenster an der Krypta. Der besonders wertvolle Reliquienschrein der Hl. Thiatildis, der ersten Äbtissin des Klosters, und das kostbare steinerne Taufbecken aus dem frühen 12. Jahrhundert sind weitere große  Schätze dieser Kirche.